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Die Zimmerer-Innung stellt sich dem Klimaschutz

Über die neuen Förderthemen in der Sanierung informierte Martin Arlt (Mitte) die Zimmerer-Innungen Dillingen und Donau-Ries. Mit ihm im Bild Dillingens Obermeister Alexander Gumpp und der Donau-Rieser stellvertretende Obermeister Günter Schnell.

Bei der gemeinsamen Innungsversammlung der Zimmerleute aus den Landkreisen Donau-Ries und Dillingen geht es um Fördermöglichkeiten. Es gibt interessante Anreize zur Altbausanierung.

Einen umfassenden Einblick in die neuen Fördermöglichkeiten bei Neubauten und Sanierungen bekamen die Zimmerer-Innungen aus den Landkreisen Donau-Ries und Dillingen von Martin Arlt aus Landsberg. Bei der gemeinsamen Innungsversammlung stellte der Zimmerermeister, Hochbautechniker, Sachverständige und Energieberater der Handwerkskammer klar, dass es vor allem interessante Anreize gibt, bestehende Gebäude zu sanieren.

Die neue Förderstruktur der KfW zeigt ganz deutlich, dass der politische Fokus mehr auf der Sanierung als auf dem Neubau liegt und beim Neubau viel stärker auf dem Mehrfamilienhaus als auf dem Einfamilienhaus. Die aktuellen Förderungen im Neubaubereich gibt es nur bei höchsten Energiestandards in Verbindung mit einer Lebenszyklusbetrachtung. Arlt bemerkte, dass dies ein prinzipiell sinnvoller Ansatz ist, die Ausgestaltung der Richtlinie aber eher zu einer Verteuerung des Bauens führt als zu einer Verbesserung des Klimaschutzes.

Wesentlich besser sieht die Fördersituation im Bereich der Sanierung des bestehenden Baubestandes aus. Zusätzlich zu den bestehenden Programmen gibt es jetzt auch noch ein Programm für serielle Sanierung. Das bedeutet, dass bestehende Gebäude mit einer neuen, im Werk vorgefertigten Hülle einschließlich bereits installierter Fenster saniert wird. Laut Arlt ist dies ein originäres Betätigungsfeld für Zimmereien und Holzbaubetriebe, da diese die erforderliche Technik für Aufmass, Fertigung und Montage beherrschen.

Für Sanierungen dieser Art gibt es extrem zinsgünstige Darlehen in Höhe von 150.000 Euro pro Wohneinheit.  Zusätzlich ist es möglich, Tilgungszuschüsse von bis zu 70.000 Euro zu erhalten. Arlt bekräftigte, dass dies ein extrem sinnvolles Programm für den Klimaschutz sei und auch eine große Chance für Nachverdichtung und Revitalisierung im ländlichen Bereich. Im Weiteren wies er noch darauf hin, dass es für Betriebe, die in Erweiterung für Fertigungskapazitäten für die serielle Sanierung investieren, umfangreiche Fördermöglichkeiten durch die BAFA verfügbar sind. Abschließend forderte der Referent alle Betriebe auf, in diesem Bereich aktiv zu werden und ihren Beitrag zu Klimaschutz zu leisten, denn das Zimmererhandwerk sei dafür prädestiniert.

In der Diskussion wurde noch die Frage aufgeworfen, ob der politische Abschied vom Einfamilienhaus nicht zu einer Schwächung des ländlichen Raums führt. Als Gegenargument wurde allerdings auch aufgeführt, dass es erst seit 40 bis 50 Jahren üblich ist, dass nur eine Generation in einem Haus wohnt und somit das Einfamilienhaus eine Episode der Geschichte sein könnte.

Text: Brigitte Bunk

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