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Theatertour aus Lehrerperspektive

Anna Drexl ist Studienrätin und Teil einer Zimmererfamilie – beides verbindet die Theatertour von und mit Richard Betz auf perfekte Weise.

Mitte März startet die Theatertour von und mit Richard Betz wieder an Bayerns Schulen. Nach den acht erfolgreichen Wochen im letzten Jahr, wird der Zimmermann mit eigenem Betrieb dann mindestens sechs Wochen mit seinem Stück „Hand und Werk“ im Freistaat unterwegs sein. Die Aufführungen sind mittlerweile unter den Schulen heiß begehrt, wie Lehrerin Anna Drexl berichtet.

Frau Drexl, Sie sind auf uns zugekommen, weil Sie die Theatertour unbedingt an Ihrer Schule haben wollten – wie kam es dazu?

Ich unterrichte seit circa drei Jahren an der Pestalozzi-Schule, einem Sonderpädagogischen Förderzentrum in Neuötting und fände es prima, wenn Richard Betz dort mit der Theatertour Halt machen würde. Das alte Stück „Mit Herz und Hand“ hatte mich sehr begeistert, deshalb habe ich mich jetzt darauf beworben, als ich mitbekommen habe, dass es eine neue Tour geben wird.

Ich hatte Richard Betz vor circa sieben Jahre an meine vorherige Schule in Fürth geholt, nachdem mein Vater (Obermeister der Zimmerer-Innung Mühldorf/Alötting Christian Drexl, Anm. d. Red) mich damals auf die Theatertour aufmerksam gemacht hatte. Die Schulleitung kannte das gar nicht und war positiv überrascht, als ich das vorgeschlagen habe.

Wie waren denn die Reaktionen der anderen Lehrkräfte und der Schüler nach der Aufführung?

Sehr, sehr positiv! Wirklich alle waren begeistert. Die Schüler können bei einem Theaterstück einfach viel besser folgen, als im normalen Unterricht. Das fängt schon damit an, dass Richard Betz in Zimmererkluft kam – da hatte er natürlich direkt die Aufmerksamkeit.

Und er macht das richtig gut, weil er die Inhalte nicht nur theoretisch, sondern auf eine lustige Art vermittelt. Außerdem durften die Schüler am Ende über die selbstgebaute Brücke gehen und das war für sie faszinierend, dass die ohne Nägel gebaut wurde und stabil hält.

Was erhoffen Sie sich konkret von der Aufführung an der neuen Schule?

Mir geht es darum, dass bei den Schülern das Interesse für einen handwerklichen Beruf geweckt wird und eine Wertschätzung des Baustoffs Holz erweckt wird.

Für Schüler von Förderschulen ist es generell schwieriger, eine Ausbildung zu bekommen. Dabei sind hier meiner Ansicht nach viele gerade für praktische Tätigkeiten oder manche Handwerksberufe gut geeignet. Viele tun sich schon auf der Suche nach einem Praktikumsplatz schwer mit der Kontaktaufnahme. Wenn dann bei der Theatertour direkt auch Zimmerer vor Ort dabei sind, ist die Hemmschwelle natürlich viel kleiner, direkt anzufragen.  

Haben Sie in Ihrer Tätigkeit als Lehrerin bisher etwas Vergleichbares von anderen Branchen/Berufsgruppen erlebt?

Nein, nicht mit einem Theaterstück. Wir haben manchmal kurze Berufstage, die von den Schulen ins Leben gerufen werden. In Fürth gab es mal zwei Wochen, wo verschiedene Berufe ausprobiert wurden, da wurde auch mit Holz gearbeitet.

Aber dass so eine Berufsgruppe an die Schulen kommt wie hier die Zimmerer, habe ich noch nicht erlebt.

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