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Marienthal: Richtfest für das Freundschaftshaus

Günter Enßlin und seine Mannschaft bauen das Freundschaftshaus im von der Flutkatastrophe schwer getroffenen Marienthal auf.

Da waren sich alle Redner einig, als Zimmermann Günter Enßlin, hoch oben flankiert von gut 15 Zimmerleuten, beim Richtfest für das „Freundschaftshaus Marienthal“ nach dem Richtspruch traditionell sein Glas zerschmissen hatte: Das erfolgreiche, gemeinschaftliche, solidarische, nachhaltige und innovative Projekt von Marienthal stehe als Zeichen dafür, dass der Wiederaufbau im Ahrtal vorangeht und gelingen kann.

Marienthal sei ein Symbol für Zukunftsfähigkeit und Aufbruch, stellte Landrätin Cornelia Weigand fest. Sie sprach von einem „Richtfest für den Neuanfang“. „Hier sehen wir, was möglich ist, wenn wir zusammenstehen“, sagte die Kreis-Chefin wohl mit Blick auf aktuell kontroverse Debatten um den Fortgang des Wiederaufbaus. Es sei faszinierend, wie in Marienthal bei all den täglichen Problemen doch aller Ehrgeiz, Kraft und Mut zusammengeworfen hätten. Auf die Geschichte des „Freundschaftshauses“ ging der Landrat des Donau-Ries-Kreises, Stefan Rößle, ein, der Schirmherr des mit Spenden finanzierten Projekts ist. Aus Nördlingen waren nach der Flut Jörg Wörle mit der Fluthilfe Nordschwaben und rund 180 Helfern im Einsatz, darunter auch Gastwirt Uli Wenger. Sie hatten die Idee, den Marienthalern als Treffpunkt eine „Freundschaftshütte“ zu spenden, die über Zimmermann Günter Enßlin als Jahresprojekt an der Berufsschule Donauwörth von Zimmerer-Azubis gebaut wird. Doch bei einer Hütte sei es ja nicht geblieben. Die Dimensionen wuchsen über die Kapazitäten der Berufsschule hinaus. Enßlin konnte für das Projekt zusätzlich die großen Zimmereien Taglieber und Stark gewinnen, wie der Landrat lobend erwähnte.

Eine Woche lang hatten Enßlin und das gute Dutzend Zimmerleute mit dem Aufbau zu tun. Zur Feier des Tages und zum Helferfest brachte Wörle 600 Liter Freibier der Fürstlichen Brauerei Wallerstein sowie 500 Paar Würste von der Nördlinger Metzgerei Schlecht mit.

Worte des Dankes, der Anerkennung und Zusagen zur weiteren Unterstützung gab es von Bürgermeister Dominik Gieler (VG Altenahr), dem Ersten Beigeordneten Peter Diewald (Kreisstadt) sowie von Alfred Sebastian (Dernau) und Gregor Sebastian (Walporzheim). Das Fest bildete die Kulisse für zwei Spendenübergaben: Der Lions Club Koblenz spendierte 5000 Euro von einem Benefiz-Golf-Turnier für den Innenausbau. 4000 Euro hatte Landrat Stefan Rößle zusätzlich dafür noch mitgebracht.

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