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Freisprechungsfeier und Ehrungen
In einer vierstündigen Feier wurden in der Wemdinger Wallfahrtsgaststätte 23 Zimmerer der Innung Donau-Ries freigesprochen. Dazu begrüßte Obermeister Franz Motz im vollbesetzten Saal eine Vielzahl von Ehrengästen aus Politik, Bildung und Handwerk sowie die Ausgebildeten mit ihren Begleitungen und Familienangehörigen.
In ihren Grußworten betonte danach stellvertretender Landrat Erwin Seiler und Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler die Wichtigkeit des Handwerks und seiner Ausbildungsbetriebe für ganz Deutschland und gratulierten den Neugesellen zum Gelingen ihrer Ausbildung. Obwohl es derzeit über 200.000 Auszubildende in Bayern gäbe, seien dennoch immerhin noch 5.700 Lehrstellen offen, sagte Fackler.
Dank gab es auch von Alexander Gumpp, dem Vizepräsidenten des Landesinnungsverbandes des Bayerischen Zimmererhandwerks in seiner Festrede: "Wir haben euch ein berufliches Fundament gegeben, auf das ihr euer weiteres Leben aufbauen könnt. Dazu stehen euch nun mit der Bereitschaft zur Anstrengung und Verantwortung, der Fähigkeit zur Freude und Begeisterung sowie dem Mut zur Leidenschaft Weiterbildungen in verschiedenste Richtungen offen."
Die Freisprechung der Junggesellen nahm stellvertretender Handwerksmeister Joachim Sigg vor: "Heute ist ein wichtiger Tag in ihrem Leben, der ihnen in der Folge Freiräume zur Selbstverwirklichung gibt und sie damit zu einem wichtigen Bestandteil der Gesellschaft macht", so der Nördlinger.
Lehrlingswart Günter Enßlin gratulierte jedem neuen Gesellen persönlich zum erreichten Berufsziel und überreichte ihnen ihre Gesellenbriefe. Besondere Auszeichnungen gab es dabei für Daniel Herrle (Taglieber, Oettingen) für die Note 1,3 und Philip Mack (Ensslin, Möttingen) für die Note 1,6 ihrer Gesellenprüfungen im sogenannten "Biberacher Modell", das nach über fünf Jahren auch Meisterbrief und den "Bachelor of Engineering" bringen kann. Lucca Schick (Rauter, Möttingen) erreichte bei der Gesellenprüfung in Immenstadt die Note 1,3 und Steffen Seibold (Stark, Auhausen) für seine herausragenden schulischen Leistungen (Note 2,0) den Staatspreis. Jakob Schäff (Stark, Auhausen) schließlich hatte seine Prüfung als Gastschüler der Berufsschule Gunzenhausen sogar mit 1,0 abgelegt und beim Leistungswettbewerb auf Kammerebene den ersten Platz erarbeitet und darf nun auf Landesebene um den Titel kämpfen.
Danach wurden zudem "Goldene Meisterbriefe" für 30-jährige Selbständigkeit an Walter Sieber aus Grosselfingen und Franz Motz aus Donauwörth überreicht. Der seit 2016 als Nachfolger von Erwin Taglieber, auch Obermeister der Zimmererinnung Donau-Ries und seit 2019 zudem Vorstandsmitglied der Kreishandwerkerschaft Nordschwaben ist.
Eine außergewöhnliche Ehrung gab es zudem für Erwin Taglieber. Der Oettinger wurde für seine langjährigen besonderen Leistungen bei den Zimmerern zum Ehrenobermeister der Innung ernannt, war er doch bereits vor 30 Jahren zum Obermeister-Stellvertreter ernannt und 2001 zum Obermeister gewählt worden. Von 2009 an war er auch zehn Jahre im Vorstand der Kreishandwerkerschaft Nordschwaben tätig und ist seit dieser Zeit zudem Vorsitzender des Sozialpolitischen Ausschusses im Landesinnungsverband des Bayerischen Zimmererhandwerks und damit verbunden auch in dessen Präsidium. "Erwin war und ist ein Unternehmer im wahrsten Sinne des Wortes, mit Leidenschaft und Verantwortung", so Alexander Gumpp in seiner Laudatio, und: ohne dein leidenschaftliches Wirken gäbe es unter anderem in Donauwörth keinen zweiten Berufsschulstandort der Zimmerer.
Nach dem abschließend gesungenen "Zimmerer-Klatsch" der Neugesellen ging es ans große gemeinsame Büffet, bevor "Horschd", der die Veranstaltung musikalisch umrahmte, beim gemütlichen Beisammensein auch diese Party rockte.
Text: Jim Benninger